03.01.1457 – Der Anfang

Wie viele Male Zagan bereits zuvor wiederbelebt und erschaffen wurde, weiß er heute nicht mehr. Doch heute erinnert er sich noch bis an dieses Datum zurück, als Beliar, ein Dämonenfürst der Hölle, dem heißen Lehm eine Gestalt, ein Gesicht und einen Dämonenkörper gegeben hatte. Zu großem bestimmt erhielt er die Macht über unzählige Legionen der Hölle und sollte das Wissen der Hölle, der Welt und des Himmels speichern und den anderen Dämonen näherbringen. Seiner Bestimmung also folgend sog er all das alte Wissen der dunklen Bücher der Hölle, sowie die alten Schriftrollen Alexandrias und die Heiligen Schriften der Himmel auf. Daraus resultierte jedoch auch, dass er mit Dingen konfrontiert wurde, die andere seiner Art niemals zu Gesicht bekommen sollten. Immerhin lernte Zagan das Wesen der leeren Dämonen, das der alten Engel und schließlich das warme der Menschen kennen. Bald schon musste er mehr erfahren über die Welt, um die sich Himmel und Hölle stritten.

Die Jahre vergingen – Forschung & Entwicklung

In verschiedenen Schritten und Phasen seines Lebens kam Zagan mehr und mehr aus dem Höllenloch gekrochen, um sich unter das Volk der Erde zu machen. Zuerst brauchte er eine menschele Gestalt und Form, damit er untertauchen konnte. Er lernte das alte Volk kennen, das unterjocht werden sollte und deren Seelen abgeerntet werden mussten. Zum eigenen Schutz aber und wegen eines Gleichgewichts, das stetig zwischen Himmel und Hölle gewahrt werden sollte, imitierte er Handlungen, Tätigkeiten und sogar Gefühle nach, ohne sie wirklich zu verstehen. Das sollte sich mit jedem Jahr mehr jedoch ändern, sodass es geschah, dass er diese nicht nur nachahmte, sondern alsbald sogar selbst entwickelte. Wut und Zorn waren ihm bereits in die Wiege gelegt, doch Zuneigung und Mitgefühl nicht. Gerade das aber war etwas, das die Menschen ausmachte. Fasziniert von deren Fortschritten und Gemeinschaftsgefühl entdeckte Zagan schließlich etwas, das er später als ‚Licht‘ bezeichnen und in sein Tagebuch schreiben würde. Mit eben dieser Überschrift begann er ein Buch zu verfassen, das nur für ihn bestimmt war. Dort notierte er seine Erfahrungen, seine Beobachtungen auf der Welt und wie er das, was er sah, auch selbst erleben könnte. Aus seinen Zeilen konnte man mehr und mehr, mit jedem Jahrzehnt, das in die Länder zog, erfahren, dass er diesem ‚Licht‘ fortan hinterherjagte, um es einzufangen, um es zu produzieren, es zu kontrollieren. Denn für ihn war es der Grund, wieso Menschen überhaupt Gefühle haben konnten. Und er wollte es ebenso!

Gemeinschaft

Weiterhin schrieb er nieder, dass er Kriege erlebte, in denen Gewalt und Zorn eine große Rolle spielten. Das war etwas, das die Fürsten nur zu gerne säten und später abernteten. Aber dabei erkannte er auch andere Emotionen zwischen zwei Menschen und auch wieder andere zwischen mehreren, verschiedener. Der Zusammenhalt der Menschen in größter Not war das, was er bewunderte und dem eiferte er nach. Er musste einfach selbst größer werden. Und dann geschah das, was er niemals für möglich gehalten hatte. Auf seinen unzähligen Reisen landete er schließlich vor einigen Jahren in Amerika, wo es einen Höllenschlund gab, aus denen seine Artgenossen nur so herauskrochen. Und gerade dort, wo es so finster und gefährlich für die Menschheit war, lernte er einen einzigen jungen Mann kennen, den er zu mögen begann. Irgendwie genoss er die simple Konversation und bekam ein Gefühl geschenkt, das ihn wärmer werden ließ. Doch sein kaltes Herz eines Dämons war kaum in der Lage damit richtig umzugehen und er bemerkte, dass seinen Gefühlen arge Grenzen gesetzt wurden. Seine Erschaffen hatte niemals gewollt, dass er so handelte und das gegen den Sinn der Hölle. Also musste er zur Ordnung gerufen werden oder sogar bestraft. So kehrte der Dämon der Weisheit der Hölle und damit seiner eigenen Herkunft den Rücken, um sich etwas größerem anschließen zu können. Der sich anbahnenden großen Gefahr bewusst, schmiedete er seinen alten Plan weiter, der das ‚Licht‘ alsbald nicht mehr nur kontrollieren würde, sondern es sollte mehr sein als nur das.

2017 – Der Plan

Zagan, der sich den Namen Jace zugelegt hatte, floh aus Amerika und suchte sich eine neue Heimat. Nicht ganz zufällig suchte er sich dabei Vancouver Island aus, Und dort einen Ort, der den Namen Cumberland trug. Klein aber fein. Und dort war jemand, den er unbedingt wiedersehen wollte, da sich ihre Wege eins schnell getrennt hatten. Aber da er einsehen musste, das die Gefahr ihm auf den Fersen war, und weil er andere nicht wirklich mit hineinziehen konnte, hatte er bloß zwei Optionen… Schnell seinen eigenen Plan umsetzen oder für immer Lebewohl sagen… Sollte er es schaffen das ‚Licht‘ zu reproduzieren und es sich selbst einzupflanzen, dann malte er sich aus, dass er ein Mensch war, der nach den Regeln der Welt leben durfte, bis die Zeit gekommen war. Ja, Jace war bereit seine Unsterblichkeit und seine ganze Macht als Dämon niederzulegen, um dann als gewöhnlicher Mensch über die Straßen dieser Welt zu wandeln und irgendwann als Sterblicher niederzugehen. Doch dafür erhielt er das Glück, welches er sich so sehnlichst wünschte.

Heute

In der neuen Heimat angekommen, suchte sich Jace zuerst eine Wohnung, die er kaufte. Das Geld hatte er noch aus alten Zeiten gesammelt und mitgebracht. Aber da dieses schnell ausgehen würde, musste er sich etwas Neues suchen. Und das war ein einfacher und guter Job: Als Bibliothekar in der hiesigen Bibliothek. Dort sortiert er nun die Bücher und verwaltet den Index, auf welchem alle Bücher standen, die sie hier hatten. Mithilfe seiner Fähigkeiten und noch alten Beziehungen würde er vielleicht die ein oder andere Seltenheit herbringen können. Und dann ist er noch auf der Suche nach dem Kerl, dem er irgendwie gefolgt war… Einfach so.